Teil 3 - Lettlands Küstengewässer

Dienstag, 28. Juni  2022

24. Törntag Riga - Ruhnu (Estland)

Nachdem wir gestern gründlich den Wetterbericht studiert haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir am nächsten Morgen früh aufbrechen sollten, um den großen Gewittergebieten an der lettischen Küste zu entgehen. Also schellte heute Morgen bereits um halb fünf der Wecker. Wir mussten noch schnell Bargeld bunkern, weil häufig auf den Inseln (und im Hafen sowieso) Bargeld benötigt wird. Also ist Steffi um kurz nach fünf losgestiefelt und hat den nächsten Geldautomaten im Jugendstilviertel von Riga aufgesucht. Unglaublich, was hier für Häuser stehen. Liga hatte uns gestern erzählt, dass hier 700 Gebäude im Jugendstil erhalten sind.

Als wir um 6 Uhr dann aus dem Hafen ausliefen, war es um uns herum mucksmäuschenstill, kein Hauch Wind, Riga war auch noch nicht erwacht. So fuhren wir gemächlich auf der Daugava (deutsch: Düna) in Richtung Rigaer Bucht. Vorbei an den beeindruckenden Hafenkränen und Frachtern ging es eine Stunde lang in einem sehr breiten Fahrwasser. Gut, dass wir so alleine waren - mit einem Kreuzfahrtschiff hätten wir uns die Rinne ungern geteilt.

Auf der Ostsee weht dann ein wenig Wind, so dass wir nach einer Motorstrecke doch noch beide Segel hoch holen konnten. Allerdings war der Wind relativ mau, nach einiger Zeit hieß es, den Motor wieder anzuschmeißen.

Die Fahrt selbst war sehr schön, blitzblauer Himmel, wenig Welle - alles prima. Nur ein Quentchen mehr Wind hätten wir gern gehabt.

Liegeplatz in Riga - morgens um halb sechs

Unser Ziel war Ruhnu - eine estische Insel mitten in der Rigaer Bucht. Sie liegt näher an Estland als an Lettland, aber schon sehr abseits von allem anderen.  Wir waren sehr gespannt, wie voll der Hafen werden würde. Als wir uns schließlich der Hafeneinfahrt näherten, kam fast gleichzeitig mit uns ein Finne an - unglaublich, stundenlang sind wir völlig allein auf dem Wasser und vor dem Nadelöhr trifft man sich dann.

Es war aber kein Problem, ein paar Minuten später als der Finne einzulaufen. Wir staunten nicht schlecht: Im Hafen lagen fast keine Schiffe. Außer uns und dem Finnen keine Segelboote (später kam noch ein Este dazu), und nur noch ein paar kleine Motorbötchen. Hm, die Saison scheint hier noch nicht begonnen zu haben.

Der sehr nette Hafenmeister kassierte Hafengeld (25 €) und schloss uns den Waschmaschinenraum auf. Für 5 € konnten wir dort Wäsche waschen und trocknen. Die Sanitäranlagen sind sehr gut, es gibt Strom am Steg und sogar eine Sauna gegen Gebühr (20 €). Allerdings ist uns so gar nicht nach saunieren, bei gut 30° Celsius ist uns mehr nach einem erfrischenden Bad.

Also das Handtuch mitgenommen und in Badezeug zu einem der beiden Strände rechts und links vom Hafen. Er war eine Enttäuschung, weil es dort penetrant nach Fäkalien stank. Also zum zweiten Strand. Hier fing Steffi an zu quengeln: Das ist ja hier wie an der Nordsee (Wasser weg, Schlick und Seetang und ewig weite Wege durch das Wasser bis es mal etwas tiefer wird) - das gefällt mir nicht. Also zurück zum Schiff und eine kalte Außendusche nehmen. Diese hatten wir schon bei der Überfahrt genutzt, weil es uns heute richtig warm wurde an Bord.

Nachdem wir uns etwas zivilisiert hatten, gingen wir in das "Restaurant" im Hafen: Ein Bistro, bei dem man an der Theke bestellen musste. Es gab drei Vorspeisen, drei Hauptgerichte und einen Nachtisch - prima, aber alles auf Estisch. Mit dem Wirt haben wir dann gemeinsam unsere Englischkenntnisse zusammengeworfen und einen Heringstatar (als Vorspeise) sowie Entrecote (das war allerdings ein Stück Rindfleisch) sowie mediterane Nudeln bestellt. Die Vorspeise kam rasch, die Hauptspeise ließ deutlich auf sich warten. Als wir so richtig Hunger schoben, kamen zwei sehr schüchterne Mädels und bedienten uns. Das Essen war wirklich lecker und die Aussicht auf den Hafen machte es zu einem runden Erlebnis.

Zwei Attraktionen gab es dann noch: Zunächst legte die Inselfähre an und brachte nicht nur Menschen mit, sondern auch Baumaterial. Das Ausladen dauerte schon eine ganze Weile. Als wir mit dem Essen fertig waren, kam dann noch ein "Schubverband" mit einem Motorboot, dass eine Plattform hinter sich herzog. Die SAR ("Search and Rescue" - Seenotrettungsgesellschaft) half dann bei der Einfahrt in den Hafen. Beladen war die Plattform mit Dämmmaterial. Spannende Sache, das halbe Dorf war im Hafen versammelt, um das Baumaterial entgegenzunehmen.

  • Tagestripp: 57 sm 
  • Davon unter Segeln: 7 sm
  • Wetter: sonnig, sonnig, sonnig - bis 30 Grad, Wind eher mau (1 - 2, eine Stunde lang 3) - die Mückendichte nimmt übrigens gerade zu
  • Fahrtzeit: 10 h
  • Erkenntnis des Tages: Ostseestrände können auch wie Nordseestrände Gezeiten haben.

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Montag, 27. Juni 2022

23. Törntag Hafentag 5 in Riga

Heute haben  wir uns ausgeschlafen und dann ein gemütliches Geburtstagsfrühstück abgehalten. Über die Geschenke meiner Eltern und meiner Schwester habe ich mich, Steffi, riesig gefreut: Bücher, Bücher und Süßigkeiten. Damit sind die nächsten längeren Törns gerettet. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wie ich an Nachschub kommen könnte. Danke nochmals an die Familie: Ihr seid unschlagbar :-*

Dann haben wir unsere Klappfahrräder eingeweiht.  Zuvor war es aber eine ziemliche Plackerei, die beiden Räder aus der wirklich riesigen Backskiste herauszuwuchten. Die Räder sind auch im zusammengeklappten Zustand ziemlich ausladend und schwer. 

Am Steg hat Frank sie dann zusammengebaut und ab ging es in die Stadt.  Einen kleinen Umweg haben wir noch unternommen,  aber der Hafenmeister war nirgends zu sehen. 

Schon die Fahrt nach Riga hinein war beeindruckend: Wunderschöne Parkanlagen mit uraltem Baumbestand wechselten sich mit kunstvoll verzierten Jugendstil-Villen ab. 

Gegenüber der russischen Botschaft, einem prachtvollen Gebäude, hatten Friedensaktivisten ein Camp mit furchtbaren Bildern aus der Ukraine aufgebaut. Eine stille Anklage des Verbrechens gegen die Menschlichkeit.  Uns hat das sehr erschüttert und der Krieg war plötzlich ganz nah. 

Als wir uns wieder etwas sortiert hatten, gelangten wir in die Altstadt Rigas. Die ehemals sehr reiche Hansestadt,  die viele Jahrhunderte von reichen deutschen Kaufleuten und Ordensvertretern geprägt wurde, ist sehr sehenswert. 

Wir nahmen an einer 2-stündigen Stadtführung teil. Da außer uns keiner Interesse hatte, waren wir mit der Gästeführerin, Liga, allein unterwegs und hatten so die Gelegenheit,  zahlreiche Fragen zu stellen.  

Besonders beeindruckt hat uns neben der wechselvollen Geschichte Rigas die "singende Revolution" mit der die Letten weitgehend gewaltfrei 1991 ihre Unabhängigkeit erzielt haben. 

Mittlerweile war es sehr heiß geworden,  über 30 Grad - das sind wir überhaupt nicht gewohnt. So interessant die Stadtführung war, wir mussten dringend etwas Essen und vor allem Trinken. Wir fanden in einem Park ein Wiener Cafe mit sehr leckeren Törtchen. 

Danach wollten wir noch den größten und ältesten Markt Lettlands, den Zentralmarkt, besuchen. Obwohl er erst um 18 Uhr schließen sollte, waren leider schon viele Stände in den riesigen Markthallen um 16 Uhr geschlossen. Irgendwie soll es wohl nicht sein, dass wir auf unserer Reise einen geöffneten Markt besuchen, auch in Liepaja hatten wir ja bereits Pech gehabt und waren zu spät.

Uns war es viel zu heiß, um noch etwas zu unternehmen.  Also zurück zum Schiff. Mit den Rädern ging das auch ganz zügig, so dass wir kurze Zeit danach noch im Biergarten oberhalb des Yachthafens ein kühles Bier genießen konnten. 

Nach einer Dusche an Bord - die Sanitäranlagen waren ca. 1 km von uns entfernt - sind wir zu Fuß zu einem netten italienischen Restaurant gelaufen, um den Geburtstag noch etwas festlich ausklingen zu lassen. Es tat gut, so lecker zu essen und verwöhnt zu werden. 

Zurück am Schiff mussten wir noch die Mammutaufgabe erledigen, die Räder wieder zu verstauen. Man, was war das eine Arbeit. Wir waren im Anschluss schweißüberströmt und von den Mücken zerstochen. 

Irgendwann hat es dann geklappt und wir duschen erneut an Bord. Gut, dass wir eine Außendusche haben. 

Hier gibt es übrigens auch kein WLAN. Einzig Strom haben wir am Steg. Dafür war der Preis gesalzen: 30 Euro. Damit ist Riga an der Spitze der Ostseehäfen, die wir auf dieser Reise besucht haben. 

Sonntag, 26. Juni 2022

22. Törntag Roja - Riga

Wir sind jetzt seit 12 Uhr mittags unterwegs nach Riga und werden dort voraussichtlich gegen 1 Uhr nachts einlaufen. Während ich diese Zeilen schreibe, sinkt die Sonne langsam Richtung Meer. Es ist 21:50 Uhr Ortszeit (1 Stunde später als in der Heimat, osteuropäische Zeit). 

Vor dem Frühstück waren wir schon einkaufen und haben uns dann zur Überfahrt bereit gemacht. Roja war wirklich ein netter, kleiner Hafen, in dem wir sehr ruhig lagen. Da das europäische Förderprogramm für die Infrastruktur noch nicht vollständig umgesetzt ist, fehlten Strom und Wasser an den nagelneuen Stegen sowie die Sanierung der in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen.  Man sieht aber, das es werden soll...

Kurz nach dem Auslaufen konnten wir Segel setzen und unter Vollzeug gen Süden auf Am-Wind-Kurs rauschen. Zwischendurch erreichten wir fast 7 kn. Leider hielt die Rauschefahrt nur bis ca. 18 Uhr an, dann wurde der Wind weniger, bis er endgültig einschlief. Wenn wir so weiterfahren, sind wir übermorgen noch nicht da. Ok, dann doch um halb acht den Motor angeworfen. Es gab Abendessen auf See, mit leckerem Erdbeer-Joghurt als Nachtisch. Die Erdbeeren hatten wir morgens auf einem kleinen Markt in Roja erstanden. 

Um uns die Zeit zu vertreiben, hat jeder seine eigene Methode: Steffi liest und liest und liest - Oh weh, hoffentlich reicht der Vorrat bis zum Ende der Reise. 

Frank hat sich heute mit Schiffspflege beschäftigt: Die Sprayhoud, alle Luken und die Flächen im Cockpit  glänzen danach wie neu. 

Heute sehen wir einige Kreuzfahrer, die aus dem Hafen von Riga uns entgegen kommen. Ihre Fahrtziele teilt uns das AIS-System mit: LTKLE heißt wohl Kleipeda. EESMA könnte Saareema in Estland sein. 

Bilder gibt es hoffentlich morgen, wenn wir wieder WLAN haben. Meine Bandbreite der mobilen Daten reicht aktuell dafür nicht aus, erst zum Monatswechsel habe ich wieder genügend Datenvolumen um unterwegs Fotos hochzuladen. Es ist eben alles auf See etwas unkomfortabler als zu Hause.  

  • Tagestripp: 64 sm
  • Davon unter Segeln: 29 sm
  • Fahrtdauer: 13 h

Erkenntnis des Tages: WLAN ist schon eine sehr praktische Sache - aber leider häufiger entgegen der Ankündigungen nicht im Hafen vorhanden.

Samstag, 25. Juni 2022

20. Törntag Ventspils - Roja

Heute hatten wir wieder einen großen Schlag vor uns: Von Ventspils bis Roja sind es 72 Seemeilen. Also um fünf Uhr wecken lassen und um 6 Uhr raus aus dem Hafen. 

Wir wurden von einem freundlichen Morgen begrüßt und konnten schnell den Kurs 16 Grad anlegen. Da der Wind moderat war, segelten wir mit halbem Wind die Küste Lettlands entlang. Wieder mit relativ wenig Abwechslung,  entlang riesiger Sandstrände. 

Wir mussten nur häufiger auf Wracks acht geben, die hier zahlreich auf Grund liegen. 

Nach einer Weile mussten wir motoren, aber als wir die Spitze der Rigaer Bucht erreichten, konnten wir noch weitersegeln. Kurz vor Roja war dann einiges los, mit insgesamt vier Segelbooten näherten wir uns dem kleinen Hafen. 

Mittlerweile war es 21 Uhr geworden und wir hofften, im Hafen noch einen Platz zu finden. Die Sorge war unbegründet und wir konnten uns den Platz aussuchen. Drei deutsche Segler hintereinander am Steg - es passte so gerade. Leider gibt es weder Strom noch Internet, deswegen folgen die Fotos erst morgen. 

Dann soll es weiter Richting Riga gegen. 

    • Tagestripp: 72 sm
    • Davon unter Segeln: 39 am
    • Fahrtdauer: 15 h 20 min

    Erkenntnis des Tages: Wir brauchen dringend einen Supermarkt, uns ist die Kaffeemilch ausgegangen. 

    Freitag, 24. Juni 2022 (Feiertag in Lettland)

    19. Törntag - Pavilosta - Ventspils

    Nachtrag zum Mittsommerfest gestern: Wir hatten eigentlich vor, zu einer Freilichtbühne in Pavilosta zu laufen, um eine Liveband zu erleben, die dort anlässlich der Sonnenwend-Feier spielen sollte. Der Hafenmeister meinte, wir müssten nur ca. 2,5 km die Straße entlang des Flusses laufen, dann würden wir zur Bühne kommen. Dort gäbe es auch ein großes Feuer. Ab 22 Uhr sollte die Veranstaltung starten.

    Also zogen wir gegen halb elf los. Es kamen uns viele Leute entgegen, mit uns lief fast niemand. Der Weg zog sich ziemlich, aber wir waren ja ausgeruht und schritten munter aus. Ab und zu kam aus einer Seitengasse jemand mit einer Flasche Bier in der Hand oder einer Weinflasche, ging aber nicht in unserer Richtung. In ganz vielen Gärten wurden Feuer entfacht – teilweise sehr hoch und zwischen Bäumen. Es roch überall intensiv nach Rauch. Immer wieder kamen uns Frauen mit Haarkränzen entgegen und Männer trugen dicke Eichenlaubkränze, die aus der Ferne wie Tarnhüte aussahen.

    Tapfer gingen wir weiter und weiter, irgendwann kamen wir an einer sehr schönen Wohngegend vorbei, aber es gab auch noch sozialistische Wohnblocks rechts und links der Straße. Die Seitenstraßen waren alle nicht geteert.

    Irgendwann kamen wir zu einem Waldstück, aus dem Musik erklang. Schnell sahen wir eine Bühne, die aber noch ohne Band war mit vielen Reihen Holzbänken davor. Vereinzelt saßen ein paar Zuhörer dort, aber der Rest des Platzes war enttäuschend. Kein Bierwagen oder ein anderweitiger Getränkeverkauf, keine Snacks oder ähnliches. Hm. Im hinteren Bereich war ein großer Holzstapel aufgeschichtet – aber uns gefiel es nicht so richtig. Wir hatten damit gerechnet, dass wir etwas zu trinken kaufen könnten und hatten uns nichts mitgenommen.

    Wir sahen uns kurz an – ok, wir gehen wieder zurück zum Hafen. Auf die Band warten wollten wir nicht, es sah auch so aus, als würde es noch dauern. Außerdem nahmen die Angriffe der Mücken enorm zu, als wir im Wald standen.

    Also wendeten wir und gingen denselben Weg zurück. Jetzt kamen uns viele Menschen entgegen, einige hatten wir vorher schon gesehen. Sie machten sich wohl auf den Weg zur Waldbühne. Und alle hatten etwas zu Trinken dabei …

    Nach einer Weile erreichten wir wieder die Hafengegend. Es stank mittlerweile fies nach Rauch und dann sahen wir auch schon die Polizei auf der Straße stehen, die mit Flatterband die Straße sperrte. Viele Menschen standen auf der rechten Straßenseite und beobachteten etwas auf der linken Seite. Beim Näherkommen sahen wir, was passiert war: Das Dach der Touristinformation stand in Flammen. Diese züngelten über das gesamte Dach des Holzhauses, vermutlich bestand das Dach aus Reet oder einem ähnlichen Material. Die Szenerie war irgendwie seltsam, viele Menschen schauten sich das brennende Gebäude an und die Polizei sowie ein Krankenwagen standen auf der Seite. Die Feuerwehr fehlte, sie war auch nicht in der Ferne zu hören.

    Hat man hier keine freiwillige Feuerwehr? Das ist ja unglaublich, gut, dass das kein Wohnhaus war. Wir waren ziemlich irritiert über Aktion. Jemand hielt einen Gartenschlauch auf die Flammen, das war aber quasi ohne Wirkung. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörten wir in der Ferne das Martinshorn, die Feuerwehr (ein Gerätewagen und ein Löschwasserfahrzeug) rückte an. Mittlerweile stand ein Großteil des Daches in Flammen. Der Nachbar, dessen Haus gegenüberstand, kühlte sein Dach mit einem Gartenschlauch. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die Flammen übergriffen. Die meisten Häuser hier in Pavilosta sind aus Holz. Wir waren ziemlich verblüfft, dass die Hilfe so spät erst kam und gingen weiter zum Hafen. Der Hafenmeister erzählte uns heute Morgen, dass die Feuerwehr aus Liepaja anrücken muss und fast eine Stunde Fahrtweg hat.

    Im Hafen gab es noch eine geöffnete Bar und wir gönnten uns ein Bier. Im gesamten Hafen, der sich über beide Uferseiten erstreckt, loderten diverse Feuer, die Sonne ging farbenfroh unter – das sah alles sehr stimmig aus. Wir gingen noch kurz zum Strand und dann ins Bett. Aufbleiben bis die Sonne wieder aufgeht? Nein, das würden wir heute nicht schaffen.

    Heute Morgen haben wir zunächst ausgeschlafen und sind dann gegen zwölf ausgelaufen, nicht ohne uns von den vielen netten Seglern hier im Hafen zu verabschieden. So herzlich waren dort alle, das war wirklich sehr schön.

    Die Überfahrt nach Ventspils, dem früheren Windau, begangen wir mit tollem achterlichen Wind. Der Himmel war blitzblau und die See war fast ohne Wellen. Herrliches Segeln, immer in Sichtweite der Küste.

    Wieder sahen wir bis kurz vor dem Ziel keinen Segler und auch keinen Frachter. Die Überfahrt war kurzweilig, auch wenn der Wind irgendwann einschlief und wir den Motor wieder starten mussten. Aber es wurde endlich mal wieder warm an Bord und wir schätzen unser Bimini sehr. Das Bimini ist wie ein kleines Dach über dem Cockpit, so dass man gut vor der Sonne geschützt ist. Leider waren Franks Angelversuche wieder erfolglos, aber irgendwann hoffen wir, doch noch etwas für Abendbrot zu fangen.

    Beim Einlaufen in den Hafen von Ventspils sahen wir riesige Öltanks, die Stadt hat das größte Ölterminal Lettlands. Wir hielten uns im Kanal rechts und bogen schnell in den Fischer- und Yachthafen ein, bevor uns riesige Tanker in die Quere kamen, die hier ebenfalls den Kanal nutzen.

    Im Hafenbecken, das ziemlich groß ist, dann die Überlegung, wo machen wir fest. Der Hafen war sehr leer, aber schnell war klar, dass die Fingerstege an den Schwimmstegen für unsere Schiffsgröße viel zu klein waren. Also wurde umdisponiert, wir mussten an die Heckboje gehen. Das hatten wir hier in der Ostsee noch nie - im Mittelmeer gibt es ein ähnliches Verfahren mit Moorings.

    Steffi ging ans Steuer und Frank hatte die Aufgabe, einen Festmacher durch die Öse auf der Heckboje zu ziehen. Erster Versuch - Der Festmacher löste sich. Steffi balancierte das Schiff vorwärts und rückwärts, um einen erneuten Versuch zu starten. Frank gelang es dann, die Öse zu fassen zu bekommen und zog den Festmacher durch. Jetzt ging es darum, das Schiff gerade zu halten und auf den Steg zuzufahren. Dort musste Frank dann übersteigen, um die Bugleinen zu befestigen. Gesagt getan - oups, der hintere Festmacher ist zu kurz - also etwas lockern, dabei Kurs halten, gar nicht so einfach das Ganze. Man muss dazu sagen, dass Steffi eher selten steuert, sondern sonst für die Festmacher zuständig ist. Aber der Rollenwechsel gelang gut und nach ein paar Minuten lagen wir fest. Puh,  das war auch eine Erfahrung für uns.

    Nach Abendbrot und Dusche ging es für uns dann ins Bett. Morgen steht ein langer Schlag nach Roja, in der Rigaer Bucht, an.

    • Tagestripp: 37 sm 
    • Davon unter Segeln: 18 sm
    • Wetter: zunächst 3 - 4 bft aus Süd, Welle 0,2 m, später 1 bft aus Süd, blitzeblauer Himmel
    • Fahrtzeit: 8,5 h
    • Erkenntnis des Tages: Heckbojen können wir jetzt auch :-)

    Donnerstag, 23. Juni 2022 (Mittsommer)

    18. Törntag - Liepaja - Pavilosta

    Als wir gestern Abend in den Hafen zurückgekommen sind, war der Trockner mit der Kochwäsche zwar fertig, aber die Wäsche noch sehr nass. Die 40°-Wäsche dagegen war noch komplett nass. Diese ließen wir noch eine Runde schleudern und stellten den Trockner erneut ein. Hoffentlich funktioniert das jetzt richtig.

    Mitten in der Nacht, gegen 4 Uhr ist Steffi dann zur Marina und hat die Wäsche geholt. Die Kochwäsche war tatsächlich endlich trocken und sie konnte die andere Waschmaschinenladung in den Trockner geben. Leider war das Gerät wieder zickig und ließ sich nicht gut einstellen. Erstmal 1,5 h Trockenzeit nutzen und dann mal sehen.

    Also noch eine gute Runde geschlafen und gegen acht haben wir dann gefrühstückt. Den Trockner hatte Steffi erneut angeworfen, damit sie die Wäsche nicht nass bis Pavilosta nehmen musste (dort sollte es auch wieder Waschmaschine und Trockner geben). Das hat dann auch funktioniert, so dass alles jetzt wieder frischgewaschen und getrocknet ist - man was war das eine langwierige Nummer.

    Also Schiff klarmachen und raus. Es waren sonnige 19° versprochen worden, aber dichte Wolken bedeckten den Himmel. Der Wind war auch anders als vorhergesagt und blies mit 4 kn aus südwestlichen Richtungen. Eigentlich ganz gut für uns, konnten wir doch so einen Vorwindkurs fahren. Allerdings war die Welle vergleichsweise hoch (0,7 m), so dass unser Boot immer wieder "geigte". Man muss sich das so vorstellen, als würde es "betrunken" über die See torkeln. Entsprechend unbequem ist es an Bord. Aber die Geschwindigkeit von über 5 kn passte, so dass wir uns weiter in den Norden pusten ließen.

    Nach sieben Stunden Fahrt ohne Sichtung von Segelschiffen oder Fischern, immer entlang von riesigen Sandstränden kam dann die Ansteuerung von Pavilosta in den Blick. Mit uns kam gleichzeitig ein anderes Segelboot an - da sieht man stundenlang niemanden und wenn es eng wird, sind gleich zwei zur Stelle.

    Wir fuhren hinter dem anderen Segelboot, das noch die Fock oben hatte, in den Hafen ein. Als wir das langsamere Schiff passierten, rief der Hafenmeister, der dort mit fuhr, uns zu, dass wir uns in die Lücke am Steg legen sollten. Ok, gesagt, getan und wir parkten die Luna gut ein. Am Steg waren direkt helfende Hände zur Stelle - das war doch sehr nett. Schnell kamen wir ins Gespräch mit deutschen Auswanderern, die in Lettland leben. Der Hafenmeister hier ist ein unglaublich sympatischer Mensch, der fließend Deutsch spricht. Er erklärte uns, dass heute Mittsommer wäre und ganz Lettland würde feiern. Und zwar bis die  Sonne wieder aufgeht. Wir könnten in die Stadt laufen und dort wäre eine Bühne mit Live-Band und richtig was los. Um 22 Uhr ginge es los.

    Außerdem informierte er uns, dass der Zoll uns schon erwartet hätte, sie wären aber jetzt im Feierabend und würden wohl morgen nochmals nach uns sehen - ok, dann warten wir das mal ab. Zwar haben wir uns nur immerhalb des Schengenraums bewegt, aber unser langer Schlag war außerhalb der 12-Meilen-Zone, das könnte bedeuten, das wir einklarieren müssen. Die Informationen, die uns dazu vorliegen, sind aber sehr widersprüchlich. Morgen werden wir mehr wissen.

    Nach einem leckeren Abendessen an Bord (das hatten wir irgendwie lange nicht), wollen wir jetzt noch zu den Mittsommer-Feierlichkeiten gehen. Mal sehen, ob wir es schaffen, bis zum Sonnenaufgang wachzubleiben - ich fürchte, das werden wir nicht schaffen. Segeln macht einen immer ganz schön müde mit dem vielen Wind um die Ohren.

    Das Wetter ist übrigens sehr gut geworden, strahlendblauer Himmel bei doch noch recht frischen 17 Grad. Morgen und in den nächsten Tagen ist weiter Sonnenschein vorhergesagt mit bis zu 29 Grad, wir lassen uns mal überraschen.

    • Tagestripp: 34 sm 
    • Davon unter Segeln: 27 sm
    • Wetter: 3 - 4 bft aus südwestlichen Richtungen, Welle 0,7 m, zunächst dicht bewölkt, später Sonnenschein. Temperatur im Hafen Pavilosta: 17 Grad
    • Fahrtzeit: 7 h
    • Erkenntnis des Tages: Lettland und Polen haben irre lange Sandstrände mit superfeinem Sand - das haben wir vorher nicht gewusst. Daran entlang zu Segeln ist allerdings ziemlich eintönig. Wir freuen uns auf die kommenden Tage mit mehr Abwechslung beim Segeln.

    Mittwoch, 22. Juni 2022

    17. Törntag - Liepaja (Lettland) - Hafentag 4

    Da wir richtig kaputt von der Überfahrt waren, haben wir erstmal lange ausgeschlafen und dann in Ruhe gefrühstückt. Ein Blick auf die Uhr: Oje, hier ist ja eine andere Zeitzone, wir müssen eine Stunde draufrechnen. Also haben wir gar nicht mehr so viel Zeit, zum Hafenmeister zu gehen und uns anzumelden.

    Wir überlegen kurz, wie es weitergehen soll. Eine Möglichkeit wäre, dass wir uns sofort wieder auf den Weg machen zur nächsten Hafenstadt. Pavilosta liegt ca. 26 Seemeilen entfernt, also ungefähr 7 Stunden Fahrt- bzw. Segelzeit.

    Aber zunächst wollten wir unseren Liegeplatz bezahlen, doch der Hafenmeister war nicht da. Steffi entschloss sich um kurz vor zwölf anzurufen und der Hafenmeister wollte in einer Viertelstunde  da sein. Ok, dann warten wir auf ihn.

    Im Hafenbüro wurden wir von einem sehr netten Hafenmeister empfangen, alles sah modern und neu aus. Er erläuterte uns auf englisch, dass 2014 ein EU-Programm für die Infrastruktur der lettischen Häfen gestartet wurde und alle Häfen in Lettland und Estland daran teilgenommen hätten. Sie hätten alle denselben Standard. Dazu schenke er uns zwei wunderbare Bücher über Routen und Häfen, über die wir uns sehr gefreut haben.

    Der Hafenmeister erläuterte dann, dass die Fertigstellung der Infrastruktur in 2019 wie geplant durchgeführt wurde  - und dann kam Covid. Seit zwei Jahren kommt kaum noch einer hierher. Ursprünglich waren es 700 Segler im Jahr, jetzt sind es etwas mehr als 100. Das ist natürlich sehr frustrierend. Und jetzt fehlen die Deutschen und die Polen, weil der Krieg in der Ukraine stattfindet und man lieber nach Schweden ausweicht, aus Sorge, dass der Russe hier Unheil anrichten könne.

    Die Stadt Liepaja hätte eine Blütezeit vor 100 Jahren erlebt, als Kurstadt war sie weit über die Grenzen Lettlands bekannt, dann aber folgte die Besatzung durch die Deutschen und die Zerstörung durch die rote Armee sowie 45 Jahre Sowjetzeit - die alte Blütezeit ist nur noch zu erahnen. Die Letten haben sich 1991 mit einer friedlichen Revolution die Unabhängigkeit von den Russen erkämpft und sind sehr stolz darauf. Aber es dauert, aus der ehemaligen Schönheit wieder eine ansehnliche Stadt werden zu lassen.

    Der Hafenmeister machte uns mit seinen Schilderungen ziemlich neugierig auf die Stadt, so dass wir spontan "umbuchten" und noch eine Nacht hier verbringen wollten. Wir überzeugten uns von dem Einsatz der EU-Gelder zur Verbesserung der Hafen-Infrastruktur und gingen erst einmal duschen.

    Die Duschen waren wunderbar: Kostenlos, heiß und jeder hatte quasi ein Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und Dusche für sich. Problematisch war nur, dass wir beim Duschen den ganzen Container unter Wasser setzten, der Ablauf war verstopft. Aber der Hafenmeister nahm sich sofort des Problems an. Außerdem gab es hier kostenlose Waschmaschinen und Trockner. Prima, das mussten wir auch gleich nutzen und bepackten die Waschmaschine mit Kochwäsche.

    Jetzt waren wir bereit für den Stadtrundgang.

    So entstehen übrigens die Texte für den Block - Bürozeit an Bord :-)

    Wir gingen entlang eines markierten Stadtrundgangs, der mit Noten auf dem Boden gekennzeichnet war. An jeder Sehenswürdigkeit gab es eine größere Note und eine Erklärung auf deutsch auf einem Informationsblatt. So schlenderten wir durch "Liepaja nach Noten" (so der Titel des Info-Blattes) und sahen so manche verblichene oder sanierte Schönheit. Wir ahnten, dass es viel Geld und Zeit kostet, bis die Stadt wieder so viel Charme hat wie vor den beiden Weltkriegen. Aber viele Häuser sind bereits saniert und strahlen den Geist vergangener Zeiten aus. Viel Jugendstil, aber auch Holzhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert prägen das Stadtbild. Dazwischen moderne Bauten, die vielfach an skandinavische Städte erinnern.

    Wir bekamen Kaffee- und Kuchenhunger und sahen in der Fußgängerzone, die etwas ausgestorben wirkte, ein sehr schönes, kleines Café. Eine tolle Kuchenauswahl, dazu ein leckerer Cappucino - herrlich. Das Ambiente im Café Sakta gefiel uns außerordentlich gut: Jugendstil gepaart mit skandinavischer Zurückhaltung, eine tolle Mischung. Bei einem Blick auf die Uhr bekamen wir einen Schrecken: Es ist ja schon 18:00 Uhr, das Café schließt ... oups, die Zeitumstellung hatten wir irgendwie noch nicht ganz verinnerlicht.

    Also weiter auf dem Rundgang durch Liepaja und immer einen Blick, wo ein Supermarkt sein könnte. Wir brauchten noch Brot. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite dann eine Bekerij - ok, da sollte es Brot geben. Leider nein, es war eher eine Konditorei mit den schönsten Torten und Törtchen, gut, dass wir schon versorgt waren. Also weitersuchen. Wir näherten uns wieder dem Hafen und sahen wie aus einem unscheinbaren Gebäude Männer und  Frauen mit Tüten herauskamen: Das ist bestimmt ein Supermarkt!

    Wir gingen die Stufen hoch und rein in den Laden. Was war denn das? Nur Flaschen waren zu sehen ... das ist kein Supermarkt. Das ist ein Alkoholhandel - staunend sahen wir uns um. Regale bis zur Decke, Kronleuchter, ein unglaubliches Ambiente. Whiskey und Rum,  Wodka und Gin - nicht enden wollende Regalmeter. Wir waren völlig überfordert. Was brauchen wir? Einen Rum, einen Wodka (wir waren in Polen auf den Geschmack gekommen) und einen Sherry. Der Legende nach muss Rasmus, der Gott der Meere und des Windes oder so ähnlich, mit einem Schluck Sherry beruhigt werden, wenn es zu dolle wird. Aber Sherry gab es nicht. Als uns die Verkäuferin einen Cherry-Likör als solchen verkaufen wollte, lehnten wir dankbar ab.  Dann nicht, dann suchen wir eben einen guten lettischen Wodka.

    Oje, so viele Sorten haben wir noch nie gesehen. Welchen also auswählen? Der nette Mann vom Wachpersonal verstand kein Englisch, aber ein netter anderer Kunde verstand uns und empfahl einen Stolichnaya. Dann meinte er noch, wir müssten unbedingt einen Riga Black Balsam mitnehmen (einen Kräuterschnaps aus 24 Kräutern), der wäre sehr speziell, aber man müsse ihn einfach probieren. Am besten einen Schluck in schwarzen Kaffee gießen und genießen - ok, dann nehmen wir davon auch mal was mit.

    Wir fanden dann noch einen leckeren Rum und Rotwein, so ausgestattet ging es erstmal zurück zum Schiff, die kostbaren Schätze mussten verstaut werden. Ihr fragt euch sicher, warum wir uns so eindecken? Nun, in Skandinavien ist Alkohol unbezahlbar, dem wollten wir vorbeugen. Natürlich muss unser Vorrat eine Weile reichen. Ein Foto von dem Laden durften wir leider nicht machen.

    Im Hafen kurz zur Waschmaschine: Hurra, die Kochwäsche ist fertig. Also ab in den Trockner. Die zweite Wäsche in die Waschmaschine. Und was macht die gute (neue) Miele? Sie streikt. Lässt sich nicht mehr einstellen. Auch der Hafenmeister kann nicht helfen. Mit viel Überredungskunst und "Stecker raus, Stecker rein" ging dann noch ein Kurzprogramm. Ok, das muss jetzt reichen.

    Die Kochwäsche kam in den Trockner (3 h 35 min) und wir gingen zum Essen in die Stadt. Auf dem Weg zum Restaurant endlich der langersehnte Supermarkt. Also erst einmal einkaufen, zum Schiff, und dann wieder in die Stadt.

    Der erste Versuch war leider wieder nichts: Wir suchen uns immer die beliebtesten Restaurants in der Stadt aus. Also weiter per Google gesucht. Nicht ganz so einfach, da wir schon halb neun hatten und die meisten Restaurants nur eine Küche bis 21:00 Uhr.

    Wir fanden aber um die Ecke von unserem auserkorenen Restaurant ein weiteres, das sehr gute Bewertungen hatte und Küche bis 22:00 Uhr. Also noch ein paar Meter die wunderschöne Allee aus Kastanienbäumen entlang. Hier standen übrigens wunderschöne Villen, die wir vorher gar nicht wahrgenommen hatte.

    Außerdem war die Allee mit diversen Skulpturen geschmückt, die den Titel der Stadt Liepaja ("Stadt, aus der der Wind kommt.") auf verschiedene Arten darstellten.

    Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir ein kaukasisches Restaurant mit dem Namen "Pavillion de Roze" (Rosenpavillion) - das Restaurant ist wirklich in einem Pavillion hinter einem Hotel und hat eine sehr schöne, stimmige Ausstattung.

    Wir fragten nur kurz, ob die Speisen scharf seien - nein, das wären sie nicht. Die Speisekarte bestand aus georgischen und aserbeidsanischen Gerichten. Wir bestellten eine Suppe mit Lammklößchen (die eher wie Ravioli waren) und Teigtaschen mit Lamm. Danach gab es Schwein und Lamm gegrillt mit Kartoffeln und Pilzen, rohen Zwiebeln, Fladenbrot und zwei Dips (eine Art "Ajvar" und eine Joghurtsauce). Köstlich. Gut gewürzt und sehr lecker. 

    Das Preisniveau war etwas höher als in Polen, aber noch günstiger als in Deutschland. Wir bezahlten in Euro, das war etwas komisch, nicht mehr umzurechnen. Was mich erheblich stört, ist, dass wir kein einziges Wort Lettisch können. Die Verständigung auf Englisch klappt gut, aber so gar nichts von der Landessprache zu können, ist seltsam. Da muss sich noch etwas tun.

    Wir gingen nach dem Essen satt und zufrieden zurück zum Hafen. Ab in den modernen Hafencontainer, die Miele sollte jetzt fertig mit dem Trockenvorgang sein. Nunja, sie war fertig - aber die Kochwäsche immer noch klatschnass. Hm, noch eine Runde trocknen. Bis 24 Uhr ... und dann muss da noch die andere Maschine rein. Wir haben an Bord keine Möglichkeit, die Sachen zu trocknen. Irgendwie bin ich etwas enttäuscht. In Kolberg hat es so gut funktioniert. Notfalls nehmen wir die nasse Wäsche und trocknen sie in Pavilosta - da soll es auch Trockner und Waschmaschine geben (EU-Standard halt). 

    Übrigens hat uns der nette Hafenmeister verraten, das ab morgen im ganzen Land Mittsommer gefeiert wird. Wir sind sehr gespannt darauf.

    • Hafentag 4
    • Wetter: Volle Lotte Sonne - den ganzen Tag bei angenehmen 19 °C. Und Wind gab es, aber in der Stadt, aus der der Wind kommt, ist das ja kein Wunder.
    • Erkenntnis des Tages: Gut, dass wir Liepaja erkundet haben und noch einen Tag hier liegen geblieben sind. Sonst hätten wir vielleicht nie kaukasische Küche gekostet.

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